Type your search keyword, and press enter

Update nächstes Buch

Neuigkeiten der Woche:

Hab den ersten Blick aufs Cover werfen dürfen. Es wird SOOOO geil! Extrem schön.

Hab meine letzten Korrekturen am Satz angebracht. Hossa! Zur Erklärung: wenn das Buch fertig gelayoutet ist, gucken alle nochmal drüber, ob sie noch Fehler finden. Das ist aber die letzte Korrektur, bevor es druckreif ist. Damit ist die Arbeit an diesem Buch für mich beendet.

Buch kommt defintiv im Herbst. Das genaue Datum steht noch nicht fest.

Summ, summ, summ…

Es ist wieder DIESE Zeit des Jahres.

Erschöpfte Hummelkönigin (gefunden auf der Terrasse) inhaliert Honig zur Stärkung. Das Holz dient nur dazu, die Bodenkälte wegzuhalten, damit sie sich besser in der Sonne aufwärmen kann.

Die dummen Dinger lassen sich von mir zwar durchfüttern, aber in mein eigens gebautes Hummelkistchen wollen sie nicht einziehen. Bin wohl eher ein Restaurant als ein Hotel.

Ein Geständnis

Ich verbringe gerade das Wochenende damit, die lektorierte Version meines nächsten Buchs durchzugehen. Also das, was im Herbst erscheint.

Und merke wieder mal, dass ich zwar die Rechtschreibung sehr gut beherrsche – aber meine Kommasetzung seit der „Rechtschreibreform“ von 1996 komplett im Eimer ist.

Ebenso meine Fähigkeit, zu unterscheiden, ob „der Nächste bitte“ oder „der Erste von Zweien“ oder „beim schlafen“ groß oder klein geschrieben werden sollen. Oder ob es „hinsetzen“ oder „hin setzen“ heißt. Ich konnte das zwar alles mal –  aber eben vor 1996.

Das liegt natürlich erstens daran, dass sämtliche Bücher von vor 1996 die alte Rechtschreibung haben, und man die noch oft liest. Und: „Insgesamt erscheinen nach einer Umfrage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels 80 % aller neu verlegten Bücher in reformierter Rechtschreibung.“ Sagt Wikipedia. 80 Prozent?? Heißt das, 20% werden weiterhin mit alter Rechtschreibung herausgegeben? Wahnsinn. Das heißt, viele Verlage üben passiven Widerstand aus?

Außerdem findet auch Microsoft Word diese Fehler selten. Selbst der Computer ist verwirrt. Und drittens weiß sowieso niemand mehr, was nun richtig oder falsch ist, weil uns nach 1996 noch weitere Änderungen (sogar Rück-Änderungen) auf-oktruiert wurden.

Ich begebe mich damit also vertrauensvoll in die Hände meiner Lektorin und nicke alles ab, was sie sagt. Wie sie immer weiß, was richtig ist, ist mir ein Rätsel – ich nehme an, die Frau kann zaubern.

Jedenfalls muss ich mich seit 1996 in die schändliche Ecke derer stellen, die in Diktaten keine Eins mehr kriegen würden. Da. Ich hab’s gesagt. Danke, Merkel.

Das Grauen in Wachs (Wachs, das, neutr.)

Eine mir bekannte Studentengruppe diskutierte heute über Wachs. Ja, ganz ordinäres Bienen- oder Kerzenwachs. Dabei wurden folgende grammatikalischen Geschlechter zugeteilt.

9 Studenten sagten „der Wachs“.

Ein Student sagte „die Wachs“.

Ein Student sagte „das Wachs“.

Das sind junge Leute mit Abitur.

Ich glaube, ich muss mich hinlegen. Oder hemmungslos betrinken. Je nachdem.

Ladies and Gentlemen…

… die Verträge sind unterzeichnet, das nächste Buch kommt! Und zwar im Herbst.

Ich will noch nichts verraten, nur so viel: es handelt nicht von Friedrich Löwenmaul oder Brumsel. Es spielt aber in Skarnland, und die Charaktere habt ihr auch schon mal im „Hummelreiter“ getroffen.

Und es wird spannend. Sehr spannend. Zum Nägelbeißen.

Mit diesen mickrigen Informationen lasse ich euch jetzt hängen, gell? Gute Nacht.

 

Kind, was soll nur aus dir werden? Teil 2

In der 12. Klasse hatten wir einen „Berufseignungstest“. In diesem sollten wir auf mehreren Seiten Dinge ankreuzen. Wochen später bekamen wir dann das Ergebnis in einem verklebten Umschlag (waaaaahnsinnig wichtig).

Und für welchen Beruf war ich am besten geeignet?

Töpferin.

Nein, das ist kein Witz. Das kam heraus, bei einem höchst professionellen Test, der mit großen Aufwand betrieben wurde. Irgendwo hat der Staat tatsächlich einen Haufen Geld bezahlt, um 17- und 18jährigen die Berufsfindung zu „erleichtern“, indem man sie fragt, was sie so können und wissen.

Nur: dummerweise können 17- bis 18jährige noch so gut wie gar nichts.

Das soll nicht beleidigend klingen, es ist nur die Wahrheit. Klar, man kann Rechtschreibung und Geometrie und ein bisschen Geschichte und ein bisschen Physik. Alles sehr nützliche Sachen, die man in jedem Beruf braucht.

Aber das, was Berufsbilder eigentlich ausmacht, damit hatte man noch nie zu tun. Wie kann man einem Schüler die Frage vorsetzen „Könnten Sie sich vorstellen, beratende Verkaufsgespräche zu führen?“

95% aller Schüler haben noch nie etwas verkauft. Oder gekellnert. Oder repariert. Gelehrt. Erzogen. Entworfen. Designt. Kalkuliert. Reportagen geschrieben. Soziale Netzwerke geknüpft. Programmiert. Mit Kranken gearbeitet. Undsoweiter.

Bloß, weil man es sich als 17-jähriger nicht vorstellen kann, heißt das nicht, dass man es nicht kann. Es könnte sogar sehr geil sein. Und diese Tests spucken leider nur die Berufe aus, die man sich selbst zutraut – als ahnungsloser 17-jähriger.

Kinder, ihr wisst ja gar nicht, was ihr noch alles für Berge bezwingen werdet!

In meinem Fall kam das Ergebnis „Töpferin“ zustande, weil ich im kreativen Bereich besonders oft „ja“ angekreuzt habe. Im Bereich Verkauf hatte ich die niedrigste Punktzahl.

Während der Arbeitssuche habe ich dann später auf dem Wochenmarkt gearbeitet. Oh, was ich plötzlich beratende Verkaufsgespräche zum  Thema Käse führen konnte! Und es hat auch noch Spaß gemacht.

In der Schule lernt man nichts, was einen auf irgendeinen Beruf vorbereitet. Die Fächer, in denen man in der Schule unheimlich schlecht war, könnten sogar zum Beruf werden – weil z.B. Schulmathematik mit dem Beruf des Mathematikers nichts zu tun hat. Die Schule repräsentiert nicht das Leben. In keinem Bereich.

Was soll man also tun?

Das, was einen interessiert. Es gibt in jedem Zweig Berufe, mit denen man seine Miete bezahlen kann. Und die Leute, die einem bei der Berufswahl „gut zureden“ wollen, kennen sich damit überhaupt nicht aus.

Das war das Wort zum Sonntag.

PS: Was für ein beknackter Berufseignungstest rät eigentlich 12-Klässlern auf dem Gymnasium dazu, Töpfer oder Verkäufer oder Kellner als Beruf anzupeilen? Und wer würde das tatsächlich machen, nachdem er 12  Jahre die Schulbank gedrückt hat?

Kind, was soll nur aus dir werden? Teil 1

Neulich traf ich auf der Arbeit eine 16-jährige Schülerin. Die war im Labor beim Anblick von Schweineblut umgekippt und ziemlich zittrig. Also habe ich versucht, sie etwas abzulenken, indem ich sie nach ihren Zukunftsplänen gefragt habe.

Sie hätte noch keine, sagte sie. Alle anderen in ihrer Klasse wüssten schon genau, was sie machen wollten, nur sie wäre noch völlig unentschlossen.

Da musste ich mal darüber nachdenken, wie mir die Berufswelt vorkam, als ich in dem Alter war. Nämlich völlig rätselhaft. Ein riesiges Nebelfeld, aus dem ein paar unattraktive Optionen hervorragten (Steuerberater, Banker, BWL, Journalismus, Kommunikationsdesign, Architektur). Im Rückblick kann ich folgendes sagen:

  1. Kein Mensch – nicht das Arbeitsamt, nicht die Eltern, nicht die Berufsberatung – erzählt Kindern und Jugendlichen wirklich, wie viele hundert Studien – und Ausbildungsberufe es gibt.
  2. Alle diese Ausbildungen und Studienabschlüsse führen dann zu weiteren tausenden einzelner Richtungen, die man einschlagen kann.
  3. Ergo: es gibt tausende von Berufen, von denen Schulabgänger noch nicht einmal gehört haben.
  4. Es gibt hunderte von Berufen, von denen man leben kann, bei denen die Eltern aber die Hände überm Kopf zusammenschlagen („Um Himmels Willen, Kind, du eine Schauspielausbildung machen? Davon kann man doch nicht leben!!“). Stimmt aber nicht. Eine Menge Leute leben davon.

Desweiteren:

5. Viele  Erwachsene in meinem Alter haben nicht EINEN Beruf. Sondern zwei halbe. Vielleicht einen festen und einen selbständigen auf ganz verschiedenen Gebieten. So ist das heutzutage – nicht weil sie müssen, sondern weil Abwechslung toll ist.

6. Jeder Mensch hat mindestens 3 Gebiete, in denen er glücklich werden kann. Wenn irgendein 16-jähriger sagt „Ich muss unbedingt das-und-das machen, sonst sterbe ich“, dann verbaut er sich alles andere. Und unrecht hat er auch noch.

Im nächsten Post geht’s weiter. Dann kommt ein Schwank aus meiner Jugend zum Thema Berufsberatung. Was haben wir gelacht.

Bis denn.

Kann es endlich 2017 sein?

Nur noch 4 Tage 2016. Dass das aber noch kein Anlass zum Aufatmen ist, haben wir ja in den letzten Wochen gesehen. Wer weiß, was dieses Jahr sich noch für uns einfallen lässt, bevor es sich endlich verzieht!

Es könnte noch alles Mögliche passieren. Sogar einen Meteoriteneinschlag halte ich für eine plausible Möglichkeit. Oder jemand findet den Weltzerstörungsknopf und kann der Versuchung nicht widerstehen.

Aber irgendwann muss es ja vorbei sein. Und dann hoffe ich, dass 2017 uns alle so freudig anlächelt wie dieser kleine Nackenwirbel. Frohes neues Jahr!