Und schon wieder Unruhen in USA-Land. Schwarze werden von rassistischen Polizisten aufs Korn genommen. Die haben eine gute Entschuldigung, auf besagte Schwarze zu schießen, weil, in USA-Land muss man ja jederzeit damit rechnen, dass jeder Depp eine Schußwaffe im Hosensäckel haben könnte.
Gleichzeitig schießen andere Leute auf ganz andere Polizisten, die keinem was getan haben. Und das ist ganz leicht, denn in USA-Land kann sich ja jeder Depp eine Schußwaffe besorgen und überall mit hin nehmen.
Ich meine, Rassismus hin oder her – das Element X auf beiden Seiter der Gleichung ist ziemlich offensichtlich, oder? Nehmt die Schusswaffen weg, und Ruhe ist im Karton. Rassismus ist zwar immer noch genauso scheiße, aber ob jemand dabei stirbt oder nicht, das macht einen himmelweiten Unterschied. Nur, wenn Obama sich für „gun control“ ausspricht, kriegt er sofort aufs Maul. Ebenso jeder andere Politiker. Deshalb wird bei solchen Katastrophen auch auf Zusammenhalt und christliche Werte gepocht, und nicht auf Vernunft.
Warum passiert sowas bei uns nicht? Sind wir weniger rassistisch? Sind wir als Gesellschaft toller? Glaube ich kaum. Wir haben nur keine Schußwaffen. Rassistische Polizisten müssen sich bei uns auf finstere Blicke und Extra-Verkehrskontrollen für vorderasiatisch anmutende Kraftfahrzeugsführer beschränken.
Zum Schießen gibt es keine passende Entschuldigung, denn niemand hat eine Waffe dabei. Und selbst wer vielleicht illegal eine besitzt, hat sie nicht im Auto, wo sie jederzeit gefunden werden kann. Ich meine, was für ein Volltrottel würde eine Bank überfallen und sich drei Jahre später mit der Knarre im Handschuhfach erwischen lassen, um am Ende vielleicht doch noch für den Banküberfall in den Knast zu wandern, bloß weil man ihn wegen unerlaubtem Waffenbesitz verhaftet hat und dann erkannt hat, dass er auch noch einen Bankraub auf dem Kerbholz hat?
Nun ja, mit Vernunft kommt man im Land der Western und Actionfilme nicht weit. Vielleicht könnte man die Amerikaner mit Placebo-Knarren aus Plastik langsam auf den richtigen Pfad bringen? So für den Übergang? Dann ein langsames Detox-Programm, wo überhaupt keine Schußwaffen mehr vorhanden sind, sondern nur noch Kugeln, und wer gerade cold turkey hat, der darf an einer lutschen?
Leicht wird es nicht. Charlton Heston hat ja schon gedroht, seine Schußwaffen müsste man ihn gewaltsam wegnehmen. „From my cold, dead hands“ und so. Aaaber – der ist ja auch mittlerweile tot. Das wäre doch eine gute Gelegenheit. Denn es mag schwer sein, der Gesellschaft die Knarren wegzunehmen – aber ihr den Rassismus wegzunehmen, das ist noch viel schwerer.