Meine Zweijährige vermisst ihre Kita sehr. Oft erzählt sie von den Erzieherinnen und den anderen Kindern in ihrer Gruppe, und dass sie sie gerne „knuddeln“ würde. Oder sie fragt, wann sie wieder auf den Spielplatz darf.
In letzter Zeit sagt sie oft Dinge wie „Runa ist leider krank“. Ich habe dann immer gelacht und gesagt: „Du bist doch nicht krank!“
Bis ich es heute kapiert habe.
Sie denkt seit 6 Wochen, sie darf nicht in die Kita und auf den Spielplatz, weil sie krank ist.
Und das ist ja genau der Generalverdacht, unter den die Politik Kinder stellt. Ich kann nur sagen: die Botschaft ist angekommen.
Wie soll ich ihr klarmachen, dass gar nicht sie krank ist, sondern unsere Gesellschaft? Die auf jedes Problem, ob Ruhestörung oder Pandemie, sofort reagiert mit „Kinder wegsperren!“, aber bei allen anderen Bevölkerungsgruppen wahnsinnige Angst hat, irgendjemanden zu verärgern?
Wie erkläre ich einer Zweijährigen, dass mit ihr alles in Ordnung ist, wenn ihr der Rest der Welt das Gegenteil sagt? Das soll mir mal einer erklären, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter.