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Noch’n Gedicht. Ähm, noch eine Video-Lesung.

Da die Lesung in der Villa Clementine leider coronabedingt ausfallen musste, hat die Stadt Wiesbaden stattdessen ein Lese-Video von mir hochgeladen. Hier sind also zwei weitere Ausschnitte aus „Herr Schnettelbeck“ zu sehen (gefilmt bei mir im Wohnzimmer, von meinem wunderbaren Ehemann, der sich immer geduldig für solche Sachen hergibt). Außerdem habe ich für das Video noch einige typische Fragen und Tipps zum Autoren-Dasein herausgesucht und beantwortet.

PS: Falls ihr den „Schnettelbeck“ noch nicht habt, oder falls ihr ihn zur Überbrückung der häuslichen Langeweile zu Ostern verschenken wollt: Bevor ihr bei Amazon bestellt, fragt doch mal bei eurem örtlichen Buchladen nach – viele Buchläden liefern im Moment frei Haus! Damit unterstützt ihr die Betriebe, die die Lockdown-Maßnahmen am härtesten treffen.

Aus der Geisterzone

Es ist gruselig geworden, nicht? Wenn sich Leute auf der Straße begegnen, gibt es keinen Blickkontakt, geschweige denn, dass jemand grüßt oder lächelt. Viele drehen den Kopf weg (selbst wenn man mehrere Meter entfernt vorbeigeht) und atmen in die andere Richtung.

Nu ja, ich hatte ja schon immer die Vermutung, dass der vielbeschworene Zusammenhalt der Bevölkerung so dünn ist wie eine Backoblate.

Das sieht man auch im Supermarkt. Falls ich mal ein Buch über eine postapokalyptische Gesellschaft schreiben will, weiß ich jetzt auf jeden Fall, um welche Waren die Leute sich prügeln werden. Erstmal Klopapier, dann Zucker und Mehl. Wäre nicht meine erste Vermutung gewesen.

War nur Spaß. Ich habe keine Ahnung, wann ich wieder schreiben kann, da von morgens bis abends eine unterforderte, vereinsamte Zweijährige um mich herumhüpft. Wer glaubt, dass man im „Homeoffice“ arbeiten kann ohne Hilfe einer Kita, der muss dringend seinen Kopf untersuchen lassen.

Ich hoffe nur, der Versuch ein ganzes Land unter Hausarrest zu stellen, bringt tatsächlich die erhoffte Wirkung, nämlich die Ansteckungsraten einzudämmen. Statt bloß die Existenzen von Betrieben und Selbstständigen zu gefährden. Im Moment kann man leider nur vermuten, was wirklich hilft. Das sieht man dann wohl über die nächsten Monate.

Dabei habe ich noch Glück. Ich bin auf meine Einnahmen als Autorin nicht angewiesen – ich merke es zwar, aber ich sterbe nicht gleich. Außerdem wohne ich am Wald und kann viel draußen sein, ohne dabei sogenannte „Sozialkontakte“ zu haben. Dort kann ich auch das Kind ein bisschen austoben. Wer in der Innenstadt wohnt, hat es wahrscheinlich viel schwerer.

Allerdings gibt es einen Ort, wo mir definitiv zuviele Leute sind: Facebook. Da gehe ich nicht mehr hin. Ich brauche keine panischen Fehlinformationen-Memes, keine salbungsvollen Hashtags (ernsthaft, Leute: Hashtags? Seid ihr zwölf?!) und vor allem kein Gesabbel mehr zum Thema Corona-Virus von Leuten, die keine Ahnung von Medizin haben. Die einzige Website, wo ich Informationen zum Thema Corona hören möchte, ist die Website des Robert-Koch-Instituts. Alle anderen sollen mal klarkommen auf ihr Leben.

Wenn irgendjemand versucht, mich in ein Gespräch über Corona zu verwickeln, dann verwickle ich ihn einfach in ein Gespräch über diese indonesische Seegurke, die fünf Zähne am Hintern hat. Oder über die Tatsache, dass Giraffen sich mit der Zunge in der Nase popeln.

PS: Ich würde gern ein paar Lesungs-Videos zuhause vom Sofa aus aufnehmen, damit die Leute, deren Lesungen ausgefallen sind, zumindest virtuell in den Genuss kommen. Leider weiß ich nicht, wann ich dazu kommen soll. Wenn ich es geschafft habe, werde ich laut tröten.

Vernichtende Kritik

Kennt ihr diese „Free your Stuff“-Gruppen auf Facebook? Wo Leute ihr altes Zeug reinstellen und man es sich umsonst bei ihnen abholen kann? Mein halbes Wohnzimmer stammt von dort. Und was ich schon alles losgeworden bin! Das ist echt eine feine Sache.

Neulich postete eine Dame ein paar Sachen. Ich schrieb höflich zwei Sätze darunter, ich hätte die Sachen gern und würde mich freuen, wenn ich sie abholen darf. Es gab keine anderen Interessenten, deswegen habe ich mir ganz gute Chancen ausgerechnet. Aber keine Antwort. Nach einer Woche schrieb ich ihr eine freundliche Message, ob ich die Sachen haben könnte – vielleicht hätte sie ja im echten Leben gerade viel um die Ohren, oder die Sachen schon anderweitig weitergeschenkt – ich wüsste nur gern Bescheid.

Daraufhin kam von ihr nur (rauskopiert):

Hallo, stimmt ich habe nicht reagiert weil mir dein Text nicht gefallen hat. Mag kleinlich sein in Deinen Augen ist aber eben so

Und dann hat sie mich direkt blockiert, bevor ich was antworten konnte.

Ooookay… ich meine, es ist ja ihre Sache, wenn sie ein Angebot zurückziehen will. Und sie muss das Zeug ja auch nicht mir geben, nur weil ich der einzige Interessent bin. Geht mich ja alles nix an. Eine Woche gar nicht antworten und dann grundlos blockieren ist allerdings ziemlich unhöflich. Aber was mich trifft, ist, dass ich eine Kiste voll altem Zeugs nicht haben darf, weil ihr mein „Text nicht gefallen hat“.

Die vernichtendste Kritik, die ich jemals auf einen Text bekommen habe, und es war nicht mal auf Amazon!

Irgendwie lustig.

Naja, im Internet trifft man ja eine Menge Gestörte, und nicht alle davon sind gefährlich. Manche leiden einfach nur unter Verfolgungswahn oder haben krankhafte Ängste. Vielleicht wirke ich auf Facebook ja einfach wie jemand, der Leute in seinen VW-Bus zerrt, umbringt, mumifiziert und dann mit den Mumien Teekränzchen veranstaltet.

PS: nein, ihr findet mich nicht unter meinem richtigen Namen auf Facebook. Habt ihr auch nix verpasst. Ich poste hauptsächlich alberne Katzenbilder.



Das langverschollene Manuskript der Gryndhild-Sage lag unterm Weihnachtsbaum! :D

Wahnsinn, oder?

Hat mir mein kalligrafiebegeisterter Mann geschenkt. Und ich hab es nicht kommen sehen! Tagelang hat er das Wort „Gryndhild“ mit verschiedenen Federn geübt und ich hab mir nix dabei gedacht. Der Fuchs.

Und gestern hat er in der Küche herumgefackelt und ich habe gerochen, da brennt irgendwas… dachte nur: naja, wahrscheinlich ist ihm was angebrannt… 😀

Überraschung gelungen. Das kommt direkt an die Wand neben sein „Faksimile“ von der ersten Seite vom Silmarillion, die er mir bei unserem ersten Date geschenkt hat!

Tourleben 2

Bin wieder da. Waren ein paar ereignisreiche Tage.

Hab in einer Pizzeria übernachtet und in einem Nonnenkloster. Hab mich mit einem Silberfischchen angefreundet und wurde im Schlaf von einer Schildwanze bewacht. (Nein, das war keine Bettwanze, ich kenne den Unterschied!)

Bin mit der Bahn zu spät gekommen (selbstverständlich – trotz eingerechneter Verspätung…) und war am Samstag zum teuersten Abendessen meines Lebens eingeladen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, zumindest! Wenn man eingeladen ist, weiß man ja nicht, was es gekostet hat.

Musste außerdem wieder einige großartige Fragen beantworten bei den Lesungen. Das mag ich an Kindern: man weiß NIE vorher, was ihnen für Fragen einfallen. Aber außerdem hatte ich noch eine Lesung vor einem erwachsenen Publikum – auch eine Premiere.

Jetzt bin ich wieder hier und tue nichts mehr dieses Jahr. Nur noch Plätzchen backen und Geschenke einpacken. Und das Kind davon abhalten, den Baum zu verspeisen. Sie ist grad in diesem Alter.

Ich wünsche allen fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr. Wir sehen uns auf der anderen Seite.

Tourleben

Bin von Donnerstag bis Montag auf „Lesetour“ durch Bayern. Am Wochenende komme ich zwischendurch in die Heimat, für eine weitere Lesung… bin sehr gespannt auf das Tourleben.

Kriege ich Groupies? Wie Led Zeppelin? Groupies wären nett.

Leider sind alle Lesungen nicht-öffentlich (d.h. auf Schulen und privaten Weihnachtsfeiern), deshalb könnt ihr leider nicht spontan dazukommen, falls ihr das wolltet.

Ich wünsche einen geruhsamen Advent.

Leserunde auf Lovelybooks

Drüben auf Lovelybooks gibt’s eine Leserunde zum Nachtflieger. Hier der Link, für alle, die vielleicht synchron mitlesen wollen:

https://www.lovelybooks.de/autor/Verena-Reinhardt/Die-furchtlose-Nelli-die-tollk%C3%BChne-Trude-und-der-geheimnisvolle-Nachtflieger-1447563626-w/leserunde/1500280254/

Alle Teilnehmer haben ein signiertes Buch mit Ameisenbär-Zeichnung gekriegt. Hier das Paket, bevor es in die Post ging:

Und nächsten Freitag geht’s an die Gutenberg-Schule in Wiesbaden für eine Doppellesung. Hossa!

Und noch eine Wahlaufforderung – für das Cover vom „Nachtflieger“!

Der „Beauty and the Book“-Award wird vergeben, und zwar an Bücher mit besondern hübschen Covern. Dieses WE kann man noch abstimmen.

Der „Hummelreiter“ hat schon einen Coverpreis. Findet ihr nicht auch, dass der „Nachtflieger“ einen haben sollte? Dann klickt auf den Link unten, und dann auf den „Vote“-Button. Und fertig!

https://beautyandbook.com/die-furchtlose-nelli-die-tollkuehne-trude-und-der-geheimnisvolle-nachtflieger/#

Der Wal der Qual – ein sadistisches Säugetier, glaube ich…

Noch 9 Tage bis zur Wahl! Ich bin noch nicht ganz sicher, wo ich meine Kreuzchen mache, aber das Wichtigste ist, dass man wählt. Ich hoffe, ihr geht auch alle (sofern ihr schon dürft).

Und an alle, die die AfD wählen wollen, weil ihnen die anderen Parteien nicht gefallen: man trinkt in der Kneipe nicht aus der Toilette, nur weil einem die Getränkekarte nicht gefällt.

(Der Spruch ist leider nicht von mir, aber ich wünschte, ich könnte mir so was Schönes ausdenken.)

Und alle, die die AfD aus Überzeugung wählen wollen: in die Ecke und schämt euch, was ihr für schlechte Menschen seid. Nee, echt jetzt: Verpisst euch.