Jep, ich habe Berufsverbot

Klingt drastisch, nicht? Berufsverbot? Sowas haben doch nur die Nazis gemacht, richtig? Aber ihr seht’s gleich – es stimmt.

Ich darf keine Lesungen mehr durchführen. Klar, Schulen sind geschlossen und große Menschenansammlungen verboten. Mein Verlust von März bis heute: knapp 1000 Euro.

Aber halt, ich darf ja noch allein zuhause Texte schreiben, richtig?

Darf, ja. Kann, nein. Denn es gibt immer noch keine Kita-Betreuung, und mein Mann arbeitet auch von zuhause. Anders als ich hat der aber eine Deadline für seinen Beamtenjob, also muss ich zurückstecken und Kinder betreuen, statt zu arbeiten.

Und das, obwohl nach allen bisherigen Erkenntnissen Kleinkinder Corona kaum übertragen und kaum selbst bekommen können. Es gibt also keinen Grund, Kitas geschlossen zu lassen. Die Meinung der Wissenschaftler ist unserer Regierung aber egal. Wen überrascht’s? Natürlich möchte die CDU/CSU die Frauen gern wieder am Herd sehen.

Aber hey, was soll’s? Künstler und Selbständige bekommen eine Entschädigung vom Staat, stimmt’s?

Leider falsch. Diese Entschädigung gilt nur für „laufende Betriebskosten“. Wer also eine Werkstatt hat, der bekommt seine Miete oder Materialien bezahlt. So etwas haben Autoren aber nicht. Ich schreibe zuhause, auf einem PC (einmalige Anschaffung), und wenn ich nicht auf Lesungen fahre, habe ich auch keine Benzinkosten, die ich einreichen könnte. Trotzdem verdiene ich nichts, habe also finanzielle Verluste.

Wegen Berufsverbot.

Denkt mal darüber nach.

Und wenn ihr nachgedacht habt, unterschreibt bitte die folgende Petition, die dafür sorgen will, dass ALLE Künstler vom Staat entschädigt werden, nicht nur die, die zufällig so-und-so arbeiten.

https://www.facebook.com/openPetition/videos/653270568826526/UzpfSTEzODQ3NTgxNDk6MTAyMjI1MzU4NTg5NzAyNzQ/

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